Elefantenkorridor in Tansania

Ziel

Der Kilombero-Elefantenkorridor (KEC) zielt darauf ab, die durch menschlichen Druck und intensive Landwirtschaft beeinträchtigte ökologische Konnektivität wiederherzustellen, den Konflikt zwischen Menschen und Elefanten zu verringern und die Biodiversität zu schützen. Der Korridor ist darauf ausgelegt, die Konnektivität für 40 % der Elefanten Ostafrikas zu sichern, die Sicherheit und Lebensgrundlagen der Gemeinden zu stärken und ein reproduzierbares Modell für ein harmonisches Zusammenleben in ganz Tansania zu schaffen.

Einsatzgebiet

Der Nyerere-Udzungwa-Wildtierkorridor (NUWC) verbindet den Udzungwa-Mountains-Nationalpark mit dem Nyerere- (Selous-) Nationalpark und verläuft durch das Magombera-Nature-Forest-Reserve. Dieser uralte Durchgang erstreckt sich über etwa 13 km und ermöglicht sowohl Tiefland- als auch Berg­elefanten, sich frei zwischen den Schutzgebieten zu bewegen.

Seit 2018 arbeitet das Southern Tanzania Elephant Program (STEP) gemeinsam mit lokalen Gemeinden, Partnern und Förderern daran, den Korridor wiederherzustellen. Drei Dörfer – Sole, Mang’ula A und Kanyenja – stellten rund 7 % ihres Landes zur Verfügung, wobei alle Parzellen direkt entschädigt wurden und so diese gemeinsame Vision möglich machten.

Projekt

 

Mit Unterstützung der Fondazione Capellino schafft die Initiative einen 13 km langen ökologischen Korridor, der national als Gebiet von großer Bedeutung für den Naturschutz anerkannt ist, als geschützte Landschaft gesichert und von den lokalen Gemeinden getragen wird. Der Korridor gewährleistet die Kontinuität der Wanderbewegungen der Wildtiere – insbesondere der Elefanten – zwischen dem Nyerere-Nationalpark und dem Udzungwa-Mountains-Nationalpark. Im Kern führt das Projekt zudem Tansanias erstes großflächiges elektrisches Zaunsystem ein, das als zentrale Maßnahme zur Verringerung des Mensch-Elefant-Konflikts und damit zu deren Schutz dient.

Das 2024 gestartete Projekt hat bis 2025 bereits bedeutende Ergebnisse erzielt:

  • Nutzung und Verhalten der Elefanten
    Village Game Scouts bestätigen, dass die Elefanten sich nun tagsüber im Korridor aufhalten und sich in schattigen Bereichen sowie entlang von Bächen sammeln. Der Zaun hat sie erfolgreich in ihren vorgesehenen Lebensraum zurückgeleitet, ohne sie einzusperren.
  • Nationale Anerkennung
    Der Erfolg in Magombera hat die staatliche Politik beeinflusst. Der Minister für Natürliche Ressourcen und Tourismus hat sich öffentlich auf das Projekt bezogen und die Absicht signalisiert, das Modell in weiteren genehmigten Korridoren zu replizieren, in denen Konflikte weiterhin ein Hindernis für die Konnektivität darstellen. Dies markiert einen Wandel in der nationalen Wahrnehmung und führt zu einem Umdenken darüber, wie Koexistenz praktisch erreicht werden kann. Das Projekt wird in der Haushaltsrede des Ministeriums für 2025–2026 sowie in einem Instagram-Beitrag des Ministeriums hervorgehoben.
  • Sicherheit und Lebensgrundlagen der Gemeinschaften
    Im Unterdorf Upogoroni überquerten Elefanten früher am helllichten Tag landwirtschaftliche Flächen, sodass die Bewohner ihre Felder bereits am späten Nachmittag aus Angst vor Angriffen und Konflikten mit Wildtieren verlassen mussten. Seit der Installation des Zauns können die Dorfbewohner den ganzen Tag über sicher arbeiten, während die Bewegungen der Elefanten in ihren natürlichen Korridor zurückgekehrt sind. Diese Veränderung stellt sowohl die Biodiversität als auch ein Gefühl von Sicherheit und Würde wieder her, das reine Sensibilisierungskampagnen niemals hätten erreichen können.
  • Soziale Wahrnehmung
    Koexistenz wird zunehmend als alltägliche Realität gesehen. Das Projekt hat Toleranz gefördert, das Vertrauen in die Naturschutzbehörden gestärkt und aktive Unterstützung der Gemeinschaften für den Schutz der Elefanten angeregt.

Aktualisierungen

Am 4. April 2025 wurde der Kilombero-Elefantenkorridor im Amtsblatt offiziell als Tansanias erster ausgewiesener Wildtierkorridor gemäß dem Wildlife Conservation Act von 2009 (Nr. 5 von 2009) und den dazugehörigen Vorschriften von 2018 über Wildtierkorridore, Ausbreitungsgebiete, Pufferzonen und Wanderwege anerkannt. Dieser rechtliche Status sichert den Korridor als geschützte Landschaft und gewährleistet eine langfristige Konnektivität zwischen dem Nyerere- und dem Udzungwa-Nationalpark.

Die Auswirkungen sind weitreichend:

  • Erweiterung der Korridorkomitees, um Vertreter der Dörfer und der nationalen Behörden einzubeziehen.

  • Verbesserung der Lebensgrundlagen durch nachhaltige Landnutzung und naturschutzbezogene Vorteile.

  • Verringerung des Mensch-Elefant-Konflikts durch reguliertes Management, Wiederherstellung des Lebensraums und Wiederbegrünung.

  • Stärkung der Grundlagen für ökologische Überwachung.

  • Beitrag zu nationalen und regionalen Zielen für Biodiversität und Klimaresilienz.

Bis heute wurden 7 km des geplanten 13 km langen Zauns fertiggestellt, wodurch die Sicherheit gestärkt und die Grundlage für die volle Funktionsfähigkeit des Korridors geschaffen wurde. Die offizielle Bekanntmachung stellt einen bedeutenden Meilenstein dar, da sie den ökologischen und sozialen Wert des Kilombero-Ökologischen Korridors für kommende Generationen formalisiert und schützt – mit greifbaren Vorteilen für die lokalen Gemeinschaften.

Die nächste Phase wird sich darauf konzentrieren, die bestehende Infrastruktur zu sichern, die operative Wirksamkeit zu verbessern und die großen Herausforderungen in der äußersten östlichen Auenlandschaft anzugehen – wo der Klimawandel die Überschwemmungen verstärkt hat –, um diesen kritischen Kontext zu bewältigen und langfristige Resilienz sowohl für die Tierwelt als auch für die Gemeinden zu gewährleisten.

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Projektdaten

 

cal

LAUFZEIT

2024/2026

invest

UNSERE INVESTITION

€ 215.000,00